Mitte der 90ger habe ich mein Erstes Staatsexamen für das Lehramt an
Realschulen abgeschlossen und mich postwendend für das Studium der
Erwachsenenbildung eingeschrieben.
Man hatte mir eine lange Wartezeit auf einen Referendariatsplatz in
Aussicht gestellt und so nutzte ich die Chance. Wider Erwarten bekam
ich, bereits nach einem Dreivierteljahr einen Nachrückerplatz, ein unglückseliger Kandidat
hatte abgebrochen und so kam ich zu meiner Schul-lehr-erfahrung. Nach
einem Jahr quittierte
ich den Dienst und kehrte zur Erwachsenbildung zurück, diesmal
endgültig. In dieser, meiner zweiten Schulzeit habe ich die Schule, wie
sie auch heute noch zum größten
Teil ist, mit all ihren Facetten kennen lernen dürfen und müssen. Aus
dieser Zeit rührt mein tiefes Verständnis für Lehrende und meine
Kenntnisse über die gewachsenen Strukturen des Lehrens an sich.
Während meines ersten Studiums habe ich die Methode der
Themenzentrierten Interaktion kennen lernen dürfen. Durch eine Freundin
mitgeschnackt fand ich mich in einem
sehr „anderen“ Seminar zum Thema leiten und geleitet werden wieder. TZI
wurde später auch das Thema meiner Diplomarbeit in der
Erwachsenenbildung. Zur Zeit meiner
ersten Gehversuche auf dem Weiterbildungsmarkt waren diese Erkenntnisse
allerdings noch nicht wirklich in Fleisch und Blut übergegangen. Es war
noch mehr Methode
und weniger Haltung.
Als Trainerin und Dozentin in der Erwachsenenbildung versuchte ich
zunächst die Thesen aus der TZI umzusetzen, aber ich blieb im
herkömmlichen Unterrichtsrahmen.
Ich plante meinen Unterricht im voraus, ich unterrichtete mehr vor
meinen Teilnehmenden als zu ihnen. Ich war Performancekünstlerin und
allzu oft waren die Zuschauer
nicht ganz freiwillig im Saal. Viele hatten Weiterbildung verordnet
bekommen und folgten nur widerwillig meinen Arbeitsaufträgen. Ich
zauberte ein Kaninchen nach dem
anderen aus meinem Hut, der Applaus blieb verhalten. Schließlich hatte
ich genug und machte mich auf es mit der Selbstständigkeit zu versuchen.
Meine ersten Kurse an der VHS waren dann auch endlich mit freiwilligen
Teilnehmern und Teilnehmerinnen bestückt. Plötzlich brauchte ich nur
noch halb soviel Stoff,
weil die Gruppenmitglieder engagiert mitarbeiteten und vieles mitteilen
und ausprobieren wollten.
Es brachte mir zum ersten Mal ein bisschen Spaß zu unterrichten. Hier
konnte ich das, was ich aus der TZI gelernt hatte anwenden, endlich.
Dennoch war ich vor und in jedem Unterricht gestresst. Ich fand
unterrichten mindestens 10 mal so anstrengend wie jedes noch so komplexe
Coaching.
Dann fiel eines Tages der Groschen, ich fragte mich, wie ich
unterrichten wollen würde, was mir selbst an Unterricht gefällt und
worauf es wirklich ankommen würde.
In mir änderte sich alles. Darüber zu schreiben ist an dieser Stelle
unpassend. Aber das Ergebnis war und ist, dass ich inzwischen recht
gelassen in und aus dem
Unterricht gehe. Teilnehmende berichten mir nach wie vor, dass sie sich
auf Kurse freuen, dass sie Spaß gehabt hätten und das ihnen mein Angebot
gefallen hätte.
Ich habe mich inzwischen recht viel mit dem Leiten von Gruppen
beschäftig und meine ganz eigene herangehensweise heraus gebildet. Ich
würde das, was ich tue mit dem
Begriff zielorientierte - zirkuläre - Prozessgestaltung zusammen fassen.
All dies, die Eindrücke von der Fortbildung, meine Begeisterung für die
Idee der „geselligen Bildung“, meine spezielle Art Unterricht zu
gestalten und das Bedürfnis
meine Begeisterung für den Text dieses Morgens zu teilen ergab dann
– und da ist sie die Emergenz - etwas neues, den Emergenz-Zirkel.
Alle Teile sind bekannt, alt, mehr oder weniger bewährt und dennoch:
Zusammen sind sie mehr als ihre Summe.
Emergenz Zirkel vereint unter anderem:
- Best-Practise
- Supervision
- Fortbildung
- Persönlichkeitsentwicklung
- Netzwerken
Und das ganze auch noch in einer entspannten und lebendigen Atmosphäre.
Wie
ich das hin bekomme ist mein kleines Geheimnis.
Es geht darum Bildung zu erleben, sich lebendig zu fühlen, zu wachsen
und gestärkt, voller Energie in den Alltag zurück zu kehren.
Sie werden sich wundern wie viel Sie ohne Anstrengung lernen können.